"Wenn ein Schicksalsschlag Dich trifft, brauchst Du einen Freund, auf den Du baust und dem Du traust."
Mr. Hobbs aus "Little Lord Fauntleroy" von Frances Hodgson Burnett

 


 

Mein optimales Wohlbefinden bekam einen kleinen Schlag versetzt, als ich im rechten Oberbauch Schmerzen bekam. Das war im Grunde nicht weiter schlimm; der Gang zu Ärzten erbrachte einen Gallenstein (der zwar klein war), aber auf diesen Stein schob man die Schmerzen.

 

Im Laufe der Zeit sollte ich die Gallenblase entfernen lassen, und alles würde gut.

 

Was jedoch passierte war eine beständige Zunahme der Schmerzen. Daher entschloß ich mich, den Eingriff baldmöglichst vornehmen zu lassen: Cholecystektomie oder auch Gallenblasenentfernung.

 

Im zuständigen Klinikum angekommen, geschah - nichts. Tagelang wurde mir gebetsmühlenartig vorgebetet, daß ich nichts Essen und nichts Trinken dürfe, da möglicherweise heute die OP stattfindet. Allerdings wurden Anästhesisten krank, die OP-Teams dezimiert, Notfälle wurden (natürlich vorrangig) behandelt.

 

Die Schmerzen nahmen zu. Die warnenden Symptome in Form der Schmerzen und des roten, fast schwarzen Urins sowie das drängende Nachfragen meiner besten Freundin nahm man in der chirurgischen Abteilung weder beim Pflegepersonal noch in der Ärzteschaft wirklich ernst. Mal lag es an den Medikamenten, mal an der Leber, mal an den Nieren.

 

Sauer geworden und hungrig ohne Ende verließ ich die Klinik, nur um bald wieder dort einzutreffen, da der Schmerz weiter zunahm. Gleichzeitig stellte sich ein Taubheitsgefühl, beginnend an den Zehen, zunächst langsam aufsteigend, ein.

 

Eines Tages war es dann endlich soweit: Die OP fand statt!

 

Nach der OP kam es bereits in der Klinik weiterhin zu aufsteigendem Taubheitsgefühl sowie Schmerzen in Rücken und Oberbauch. Diese wurden so stark, daß meine Freunde mich am 09. April 2009 von daheim abholten und mich in eine andere Klinik brachten. Während man im chirurgischen Klinikum noch der Meinung war, daß es am Rücken liegen würde, war man dort der Meinung, dies könne nicht sein und verlegte mich wiederum in eine weitere Klinik.

 

Einen Tag verbrachte ich dort auf der Normalstation, am nächsten Tag lag ich auf der Intensivstation; von dort wurde ich intern verlegt zur neurologischen Intensivstation.

 

Dort endlich diagnostizierte man meine Erkrankung: Akute intermittierende Porphyrie. Das zur Behandlung notwendige Medikament (=> Normosang) war zu dem Zeitpunkt in Deutschland noch im Versuchsstadium und mußte - mein Einverständnis zum Einsatz konnte ich noch geben - aus dem Ausland eingeflogen werden. Dann wurde ich in ein künstliches, wochenlang dauerndes Koma versetzt.

 

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Hinweis:

 

In den Texten zu dem Thema "Krankheit" - alle Seiten betreffend - steht sowohl Normaltext als auch Kursivtext.

 

Der Kursivtext kennzeichnet Stellen, an die ich mich selbst nicht mehr erinnere. Hier bin ich angewiesen auf das, was meine Freunde mir erzählten sowie auf Berichte der beteiligten Ärzte und Kliniken.